Arno-Reinfrank-Jugendpreis 2007

Srebrenica

Man macht noch viele worte / Doch gibts nichts mehr zu sagen
Die taten sind geschehen / Verloren ist die schlacht
Der schuldige des ganzen / Hat sich davongemacht
Es gingen viele tausend / Dem sich'ren tod entgegen

Die menschen sind versunken / In tiefer dunkler trauer
Die vielen Witwen klagen / Bis an des wahnsinns rand
Zum schutze waren sie / Bestellt in dieses land
Ihr auftrag war recht klar / Und gut gemeint, doch rauer

Als sie hatten geplant / Sie waren viel zu wenig'
Erpresst, getäuscht, düpiert / Vom bösen irrsinnig
Sie sahn' zu spät was naht / In jener bitt'ren not

Sie wissen was geschah / Es war erst der beginn
Sie tun nichts mehr für jene / Es hätte keinen sinn
So spüren sie doch das / Was ihnen allen droht


Sebastian Kiesel erhielt den ersten Preis in der Kategorie Lyrik der Altersgruppe 1993 und älter.  
"Die zurückhaltende und nicht-plakative Auseinandersetzung mit dem Thema passe sehr gut zu dem Werk von Arno Reinfrank. Es ist ein post-modernes Gedicht, geschrieben in der barocken Form des Sonett, mit einem aktuellen Thema" sagte Jurymitglied Lukas Lutz.