Arno Reinfrank

Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2018

Fünfter Preisträger ist Björn Kuhligk

Björn Kuhligk|© Klaus Venus
Björn Kuhligk
© Klaus Venus

Björn Kuhligk erhielt den Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2018 für sein Langgedicht „Die Sprache von Gibraltar.“ Die Feier zur 6. Preisverleihung fand am Abend des 24. Oktober 2018 wie stets im Historischen Rathaus der Stadt Speyer statt. Seit 2006 wird der mit fünftausend Euro dotierte Literaturpreis alle drei Jahre von der Stadt Speyer vergeben. Ausgezeichnet werden damit Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die im Sinne des Werks von Arno Reinfrank arbeiten.

Von links nach rechts: Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Björn Kuhligk, Jeanette Koch, Peter Eichhorn (Kulturstiftung Speyer), © Klaus Venus
Von links nach rechts: Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Björn Kuhligk, Jeanette Koch, Peter Eichhorn (Kulturstiftung Speyer)
© Klaus Venus

 

Juryentscheid

Björn Kuhligks eindringliche Verse, das Ergebnis seiner Reise im Oktober 2015 nach Gibraltar, ans Ende Europas, Europas Ende, sei eine Poesie der Fakten im Sinne Arno Reinfranks, befindet die Jury. In gebundener Sprache in der Nähe zur Prosa spiegeln sich wechselseitig objektive Fakten und Impressionen, persönliche Sensibilität und Reflexion. „Kuhligks Langgedicht ist kritisch und selbstkritisch, angerührt und schuldbewusst – aber illusionslos, unpathetisch, abwechselnd ernsthaft und spielerisch-distanziert“, so die Jury.

Kuhligks Lyrik berührt Grenzen: die der Gesellschaft und die des poetisch Sagbaren. Angekommen in der Krise am Rande der Gesellschaft, sieht er sich als VISA-König, als einer der Satten und Sieger aus einer Überflussgesellschaft dem Elend der Ausgegrenzten gegenüber. Er hat es aufgegeben, hier zwischen Patrouillenbooten und Hügeln nach Schönheit zu suchen. „Und genau aus dieser Begegnung entsteht seine Poesie der Fakten“, resümiert die Jury.

 

 

Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren, wo er lebt und arbeitet. Er ist Mitglied im  PEN-Zentrum Deutschland  und erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den  Kunstpreis Literatur der Land Brandenburg Lotto GmbH  (2013) sowie Arbeitsstipendien des Berliner Senats (2008 und 2015) und das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung (2015). Vor seinem Gedichtband Die Sprache von Gibraltar (2016) erschienen im Hanser Verlag